FuF Aktivitäten 2015

Erschienen am 19. Januar 2016 in Freunde & Förderer

 

Erinnern und Fördern

Vor allem diese beiden Aspekte prägten das Freunde-und-Förderer-Jahr 2015. Es jährte sich der Todestag von Josef Paul Demmler zum 25. Mal. Und zum 11. Mal wurden die nach ihm benannten Preise vergeben. Außerdem Förderung einer  Neugründung und eines Woodbadge­kurs­absolventen.

 

Josef Paul Demmler – ein Priesterpfadfinder

Zusammen mit dem DPSG-Diözesanverband gedachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der außerordentlichen Diözesanversammlung am 10. Mai 2015 im Rahmen der Eucharistiefeier dem Leben und Wirken des Initiators und Gründers der DPSG im Bistum Passau, Josef Paul Demmler, anlässlich seines 25. Todestages (5.5.1990). FuF-Vorsitzender Kaj. Fuchs hob in der Statio einige Stationen und Ereignisse aus dem Leben von JPD hervor, die ihn als Vorbild für ein pfadfinderisches Leben auszeichnen.

Joseph-Paulus-Demmler Gedenken, DV vom 10.05.15 Joseph-Paulus-Demmler Gedenken, DV vom 10.05.15 Joseph-Paulus-Demmler Gedenken, DV vom 10.05.15

Bemerkenswert sei schon seine Entscheidung, nach dem Abitur im Jahr 1933 Theologie zu studieren und den Priesterberuf zu ergreifen (Priesterweihe 1938). Dies in einer Zeit, wo der politische und gesellschaftliche Mainstream alles andere als kirchen- und glaubensfreundlich war. Als  intelligenter, körperlich groß gewachsener junger Mann hätte JPD sicher auch Karriere in den „Ordenseinrichtungen“ der Nationalsozialisten machen können. Josef Paul widerstand offensichtlich den Lockungen der „Herrscherrasse“-Ideologen. In der Kriegsgefangenschaft widmete er sich seinen Mitgefangenen und war offen für Ideen des „Feindes“. Er machte die Bekanntschaft mit französischen Pfadfindern, an die er sich dann ein paar Jahre später, jetzt Kaplan und verantwortlich für die Jugendseelsorge in der Pfarrei Tittling, erinnerte. Die vorhandenen Angebote der Jugendarbeit und wiedergegründeten Jugendverbände reichten im nicht. Erst im Pfadfindertum und da mit Unterstützung der Bundesleitung (damals: Bundesführung) der DPSG fand er zusammen mit den interessierten Jugendlichen – in dem Fall waren noch nur Buben angesprochen (für Mädchen öffnete sich der Verband erst 1968) – das richtige Konzept und das ansprechende Programm. 1951 konnte dann das „DPSG Land Passau“ (wie es damals noch hieß) gegründet werden.

Als „Landeskurat“ begleitete er den jungen Verband bis in die 60er Jahre. In diesen Jahren betritt er auch neue Pfade und Wege in der Seelsorge. Er widmete sich der sog. Campingseelsorge, wo er als Urlauber unter Urlaubern etwa in Italien am Campingplatz bereits schon das pastorale bzw. „personale  Angebot“ (wie es dann auch später in den Synoden- und Konzilstexten hieß) unterbreitete. Und nicht zuletzt eröffnete er in seiner Pfarrei Eichendorf den Mädchen und Frauen den Weg zum Altardienst, bevor kirchenamtliche Verlautbarungen überhaupt die Duldung von Ministrantinnen zuließen.

Josef Paul Demmler war nicht nur Pfadfinderpriester, sondern ein Priesterpfadfinder, der sich offensichtlich auch berufen fühlte, neue Pfade in der Seelsorge zu suchen und neue Wege zu gehen. Die Erinnerung an ihn (und alle seine Mitstreiter) wach zu halten, sehen die Freunde und Förderer mit als ihre wichtige Aufgabe. In diesem Sinn wurde auch der „Josef-Paul-Demmler-Preis“ gestiftet, um herausragendes pfadfinderisches Engagement entsprechend zu würdigen.

 

Josef-Paul-Demmler-Preis 2015

FuF_Convent

Im Berichtsjahr konnte der Preis deshalb schon zum elften Mal vergeben werden. Das hierfür maßgebliche Kuratorium – Mitglieder sind der Vorstand der Freunde und Förderer sowie Josef Duschl (Ehrenvorsitzender) und Thomas Silbernagl (vormaliger FuF-Vorsitzender)- stimmte vorbehaltlos dem Vorschlag der Diözesanvorstandschaft zu.

Traditionell im Rahmen des Jahreskonvents am Vortag des 1. Advents wurden die Preise in der Guntherburg in Passau überreicht. Als Förderpreis ging er diesmal an das Z’Ubunti-Vorbereitungsteam, das in beispielhafter Weise eine neue Begegnungsfahrt nach Südafrika vorbereitet und organisiert hatte. Nur zur Erinnerung: Bereits 2003 fand unter der damaligen Diözesanvorstandschaft eine solche Begegnung statt und es ergab sich eine Partnerschaft mit dem Stamm „1st Passau 1“ in Kwa Gupua/Witbank, der auch bei der Südafrikafahrt 2015 besucht wurde.

Als Ehrenpreis erhielt den JPD-Preis Maria Egginger für ihr langjähriges verdienstvolles Engagement als Mitglied des Diözesanarbeitskreises der Roverstufe und die letzten Jahre auch als deren Diözesanreferentin.

 

Neuer Stamm, neue Leitungskräfte

Mit Freude und  Dankbarkeit nicht zuletzt gegenüber den Initiatoren, dem Pfarrgemeinderat, und den  Unterstützern seitens des BDKJ-Diözesanstelle  konnte in Fürstenzell – in „alten Zeiten“ schon ein Internatsstamm im Maristengymnasium – eine neue DPSG-Siedlung gegründet werden. Die Freunde und Förderer haben diese Initiative mit einem Zuschuss unterstützt.

Außerdem erhielt Matthias Blab, Stammesvorsitzender in Grafenau, als erfolgreicher Absolvent des Woodbadgeausbildung eine kleine finanzielle Anerkennung.

 

 Neue Satzung des Freundes- und Förderekreises

Auch im Sinne eines Blickes nach vorn wurde die Satzung aus dem Gründungsjahr 1978 gründlich überarbeitet und neu gefasst und schließlich von der Mitgliederversammlung am 28. November einstimmig beschlossen (muss allerdings vom Registergericht erst noch genehmigt werden).

Die neue Satzung soll sich nun auf die wesentlichen, d.h. für das Funktionieren des Vereins wichtigen Aussagen beschränken und stellt alle programmatischen Ausführungen (die nicht der gerichtlichen Genehmigung bedürfen) in einer eigenen Präambel der Satzung voraus. Bestimmend bleiben dabei die Unterstützung und Förderungen des DPSG Diözesanverbandes bei voller Respektierung seiner Eigenständigkeit. Neu wäre nun die ausdrückliche Anerkennung der inzwischen seit über 40 Jahren praktizierten Koedukation und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen den Geschlechtern.

Die Zusammensetzung des (gesetzlich vertretungsberechtigten) Vorstands soll im Zuge der neuen Satzung auf zwei gewählte Mitglieder reduziert werden; für den jeweils amtierenden DPSG-Vorstand wäre ein fester Platz künftig im erweiterten Vorstand vorgesehen. Diesem Gesamtvorstand kommt  nach wie vor die „eigentliche Führung des Vereins“ zu.

 

Auszeichnung für Thomas Silbernagl

Dem ehemaligen Diözesanvorsitzenden und langjährigen Vorsitzenden der Freunde und Förderer, Thomas Silbernagl, wurde vom Ministerpräsidenten des Freistaates Bayern das Ehrenzeichen für Verdienste im Ehrenamt verliehen (Offizielle Verleihung Ende Januar 2016). Die förmliche Anregung dazu erfolgte durch den DPSG Diözesanvorstand, nachdem im Vorstand der Freunde und Förderer eine entsprechende Idee positiv aufgenommen worden war.

In Übereinstimmung mit Thomas sehen auch wir diese Ehrung als Anerkennung des pfadfinderischen Engagements ganz allgemein und im Besonderen das der DPSG, ihrer Mitglieder und Leitungskräfte in seiner gesellschaftlichen und politischen Bedeutung für die Wahrnehmung von  bürgerschaftlicher Verantwortung.

Herzliche Gratulation!

 

Kaj. Fuchs, im Januar 2016