„Wag Es…!“
Erschienen am 22. Juni 2018 in Allgemein
Wochenende der Pfadfinderstufe in Ering
Am 22. Juni wagten sich 41 Pfadfinder und Pfadfinderinnen auf ein Abenteuer der besonderen Art. Es gab viel Neues in Ering in der Nähe der Kirche St. Anna auf dem Zeltplatz kennen zu lernen, aber auch Verzicht spielte eine große Rolle. Dazu später mehr.
Nach der Anmeldung und Begrüßung aller Teilnehmer stand als nächstes der rasche Aufbau der Schlafzelte auf dem Programm. Da es bereits Abend wurde und wir einen Unterschlupf benötigten, packten alle mit an und prompt standen alle Zelte. Auch das Klohäuschen war sehr zügig aufgebaut dank der tatkräftigen Pfadis aus Rotthalmünster.
Unser Mega-Vilshofener-Küchenteam, das aus Lukas Schwaighofer, Thomas Zillinger und Johannes Adamcyk (alias Schwamal) bestand, zeigte bereits am ersten Abend welche kulinarischen Highlights man auf dem Feuer zaubern kann. Es gab leckere Pizza-Toasts mit verschiedenen Beilagen wie Schinken, Käse und Gemüse, die auf einer erhitzten Stahlpfanne geröstet wurden. Das warme Spülwasser wurde auch über dem Lagerfeuer erwärmt, wie am gesamten Wochenende. Gestärkt und gefangen vom Bann des Lagerfeuers, versammelten wir uns an der gemeinsamen Lagerfeuerstelle und begannen mit einem Kennen-Lern Spiel. Um den Jugendlichen wieder vor Auge zu führen mit wie wenig Gegenständen sie so ein Zeltlager überstehen können, war der Wunsch, dass sie ihre Gegenstände abgeben sollen, worauf sie übers Wochenende verzichten könnten. Zögerlich hat sich die Waschwanne gefüllt. Die letzte Aufgabe an diesem Abend, bevor es richtig gemütlich am Lagerfeuer wurde, war es ein Kuvert mit der eigenen Adresse zu beschriften. Für manchen war das eine große Herausforderung,
Der Morgen begann, wie so üblich, mit einer Morgenrunde. Nur war diese gar nicht so üblich, da die Teilnehmer sich mit Schlagsahne erstmal ihre Butter selber „schütteln“ mussten. Also schüttelten alle die Sahne in einem kleinen Glas „Uuuunnd links schüttel, schüttel uuunnd rechts schüttel, schüttel uuunnd…“ bis langsam daraus ein Butterklumpen wurde. Manch einer schüttelt noch bis heute. Dann gab es endlich Frühstück auch mit Milch, die wir morgens vom Milchbauern aus Ering holten.
Nachdem Frühstück ging das Programm weiter und es wurde der Sinn und die Nutzung der Mülltüten, während des Lagers, erklärt. Diese hatten die Pfadis selbst mitgebracht und sollten stets ihren„erzeugten“ Müll dort über das Wochenende hinweg entsorgen.
Damit sich die Pfadis untereinander noch besser kennen lernen sollten, gab es noch eine Runde Gemeinsamkeiten-Bingo.
Nun gab es die Möglichkeit jede Menge neuer Dinge zu erlernen und in verschiedenen Workshops dies auch auszuprobieren. So gab es z.B.einen Workshop zum Thema Erste Hilfe in der Wildnis, in dem man erlernt hat, wie man sich bei Verletzungen, Brüchen und sonstigen Unfällen richtig verhält und wie man dem Verletzten helfen kann.
Außerdem gab es einen Workshop, der das Feuer machen in der Natur, ohne Feuerzeug oder Streichhölzchen, erlebbar machte. Im
Workshop zur Kräuterkunde konnten die Teilnehmer lernen, wie man mit haushaltsüblichen Stoffen und Kräutern Waschmittel und Seifen herstellt. Um Lagerbauten und Unterkünfte ging es im letzten Workshop. Dort konnte man erlernen, wie man sich mit einfachen Materialien eine sichere Unterkunft baut. Knotenkunde war da gefragt.Natürlich gehören zu jedem Zeltlager auch ein Bannerturm bzw.Bannermasten. Dem nahm sich auch die Gruppe dieses Workshops an.
Nach dem Mittagessen nutzten die Jugendlichen noch das Workshop-Angebot und genossen im Anschluss eine kurze Pause, die sie mit „Mölki“ und Wikinger-Schach füllten. Das große kulinarische Highlight kam dann am Nachmittag.
Es sollte zum Abendessen Steckerl-Fisch geben. Um eine weitere Erfahrung zu wagen, wurden die frischen Forellen im toten Zustand geliefert.Diese mussten nun erstmal ausgenommen, gesäubert, und aufgespießt werden. Einige tatkräftige Pfadis halfen ganz besonders beim Ausnehmen der Tiere. Vor allem das anschließende Säubern war ein unangenehmer Prozess, aber trotzdem wurde gemeinsam zusammengeholfen, um das Abendessen rechtzeitig vorzubereiten. Nach dem Marinieren der Fische, kamen diese auf einen selbstgeschnitzten Stecker und wurden über dem Lagerfeuer gebraten. Zudem zauberte die Küche leckeres Grillgemüse und Fladenbrot dazu. Es war hervorragend.
Nach dem ausgiebigen Abendessen versammelten sich alle am Lagerfeuer und bekamen das Abendprogramm erklärt. Als Abendprogramm wurden ein paar Runden „Capture to the flag“ gespielt, die mit Knicklichtern eine super Light-Show lieferten. Trotz Dunkelheit hat sich hierbei niemand ernsthaft verletzt. Der abschließende Programmpunkt für diesen tollen ereignisreichen Tag war, ein anderes Kuvert zu ziehen, das am Vorabend mit der eigenen Adresse beschriftet wurde. Später mehr dazu. 😉 Nun war Schluss und man konnte den Abend gemütlich am Lagerfeuer genießen.
Am nächsten Morgen weckten uns nächtliche Besucher sehr sanft mit Trommeln und lauter Musik. Rache ist süß!!!
Nach dem Frühstück, diesmal ohne Buttertanz, wurde erklärt, was es mit dem Briefumschlag auf sich hat. Es sollte ein Brief an die Person geschrieben werden, dessen Name man auf dem Kuvert hatte. Der Verfasser sollte seine Erfahrungen vom Wochenende und die Erfahrung mit der Person in einem Text oder Bild oder anders gestalten.
Der Abbau stand nun an und alle halfen sehr fleißig und zügig mit, dadurch waren wir bereits nach kurzer Zeit fertig. Die abgegebenen Dinge erhielten die Pfadis zurück und tatsächlich übten sie sich in Verzicht. Gemeinsam machten wir zum Abschluss unseres wundervollen Wochenendes noch ein besonderes Gruppenfoto und wagten uns auf den Heimweg.
Ich möchte mich im Namen des Pfadi-AK‘s ganz herzlich bei Janet Schanda, Miriam Hahn, Andreas Auer und Fritz Sebele bei der super Mithilfe für dieses grandiose Wochenende bedanken. Vielen Dank! Ohne euch, wäre das Wochenende nur halb so cool gewesen.
Für den Pfadi-AK
Gregor